7. Spinntreffen in Wuppertal

5. - 8. Oktober 2006

Dieses Mal haben wir uns vom 5. - 8. Oktober 2006 in Wuppertal zum gemeinsamen Spinnen zusammengefunden. Alleine die Anfahrt machte bei schönstem Sonnenschein schon Lust auf ein schönes langes Wochenende, das für uns am Donnerstag begann.

Mitten in Wuppertal liegt die Ökomenische Werkstatt, und doch sehr ruhig und idyllisch, ein altes Gebäude, das uns viel Platz bot -- in den Zimmern und auch im Gemeinschaftsraum, in dem wir all unsere Spinnräder stehen hatten. Durch die Anordnung der Beleuchtung und der Säulen saßen wir nicht in einer großen Runde, sondern in mehreren kleinen, was die Kommunikation sehr förderte! Den Donnerstag Abend haben wir zur Akklimatisierung genutzt - und für viele Gespräche mit alten Bekannten und Freunden, und natürlich auch mit den Neuen!

Das gute Wetter hat uns in der Nacht auf Freitag spontan verlassen und wir haben bei leichtem Nieselregen und Wind die Erkundung der Stadt begonnen. Frau Brychta, unsere Führerin, zeigte uns Orte der textilen Geschichte Wuppertals und erzählte uns über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Textilarbeiter. Nach der Führung trafen wir uns im Brauhaus, ein Lokal in einem ehemaligen Schwimmbad, und stärkten uns für den Besuch des Museums für Frühindustrialisierung. Dort konnten wir u.a. Bandwebstühle und Flechtmaschinen in Aktion sehen.

Während etwa die Hälfte der Spinntreffenteilnehmer am Samstag in den unterschiedlichen Kursen - Nadelbinden, Möbiusschal stricken, Nadelfilzen, Korkenzieherschal stricken, Hausschuhe stricken, Flechtmuster stricken, Faservorbereitung durch Kämmen oder Kardieren, und Socken von der Spitze gestrickt - verschwanden und nur zum Mittagessen und Kaffeetrinken wieder erschienen, setzten sich die anderen im großen Gruppenraum in gemütlicher Runde zum Spinnen zusammen. Was ich so hörte, muß es sehr lustig zugegangen sein, und neben so manchem Meter Faden wurde auch einiges an Geschichten gesponnen. Als die Kursteilnehmer wieder eintrudelten, wurden die Ergebnisse der Kurse gebührend bestaunt.

Außerdem stiess eine interessierte Wuppertalerin zu uns, die den Abend mit uns verbrachte und eine halb gefüllte Handspindel mit nach Hause genommen hat.

Ursula Klönne zeigte uns einen interessanten Diavortrag über ihre Arbeit in Afrika. Von April bis Juli 2006 hielt sie sich in Sambia auf. Sie betreut dort ein umfangreiches Hilfsprogramm, das sie selbst gegründet hat und mit einem sehr aktiven Freundeskreis fortführt. Wir erfuhren, wie die Menschen in den verschiedenen Dörfern mit Spinnrädern, Webstühlen und Nähmaschinen (zum Treten, da kein Stromanschluss vorhanden) zu arbeiten lernen, mit dem Ziel, langsam aber beständig ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Frau Klönne besorgte nicht nur die Geräte sondern unterrichtet auch die verschiedenen textilen Techniken, damit z.B. aus dem gesponnenen Garn auch ein Pullover oder andere Kleidungsstücke angefertigt werden können. Nach dem Vortrag entwickelte sich mit Frau Klönne eine informative Diskussion, wie dort vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe möglich ist und wie wir uns hier von Europa aus sinnvoll daran beteiligen können.

Der Sonntag Vormittag war überwiegend dem Spinnen und den Unterhaltungen gewidmet. Außerdem heckten wir einige Pläne für zukünftige Projekte aus, die wir beim nächten Spinntreffen präsentieren wollen.

Zugunsten der GEH haben wir diesmal nicht nur eine Regenbogendecke sondern auch einen Korkenzieherschal sowie lustige Schaftassen verlost.


Bitte Bild anklicken um die ganze Decke zu sehen.



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Letzte Änderung: 13.10.2007